Sicher leben im Alter
Nach der
Maslow‘schen
Bedürfnispyramide gehört der subjektive Wunsch nach Sicherheit zu den wichtigsten Grundbedürfnissen des Menschen. Dieser Wunsch wird mit zunehmendem Alter immer ausgeprägter.
Der Begriff „ Sicherheit“ erstreckt sich auf verschiedene Lebens- und Erfahrungsbereiche, u.a. auf
1. Sicherheit in finanzieller Hinsicht
2. Sicherheit vor Kriminalität
3. Sicherheit bei Gesundheit und Pflege
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4. Sicherheit im öffentlichen Verkehrsraum
5. Sicherheit im häuslichen Bereich
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zu 1. Sicherheit in finanzieller Hinsicht
Eine ausreichende Altersversorgung gibt die Zuversicht, von Altersarmut verschont zu bleiben und den Lebensunterhalt auskömmlich zu gestalten. Die Fortschreibung und Ergänzung der aktuellen Renten- und Pensionsmodelle muss diesem Ziel entsprechen. Auch das Bedürfnis nach altersgerechtem Wohnumfeld und Wohnraum gehört in diesen Bereich.
zu 2. Sicherheit vor Kriminalität
Lange Lebenserfahrung macht Senioren allgemein besonders vorsichtig und sicherheitsbewusst. Dennoch stehen sie manchen Situationen oft hilflos gegenüber. Beispiele dafür sind der sog. Enkeltrick, Haustür-/ Telefongeschäfte, betrügerische Trickverkäufe bei Kaffeefahrten, Raub nach Bankbesuch und ähnlich Neuerdings und zunehmend gehören auch Betrügereien über das Internet dazu.
In diesen Bereichen muss die bewährte Präventionsarbeit der Polizei wie bisher aktiv sein und fortgesetzt werden.
zu 3. Sicherheit bei Gesundheit und Pflege
Der Wunsch nach guter ärztlicher Versorgung und die Gewissheit, gegebenenfalls angemessen und menschenwürdig gepflegt zu werden, nehmen breiten Raum ein. Berichte über Misshandlung und Vernachlässigung älterer Pflegebedürftiger können das Vertrauen in diese Einrichtungen der Fürsorge erschüttert. Die Einrichtung eines bundesweiten Pflege-Notrufs und eines Gütesiegels könnten dazu beitragen, Abhilfe zu schaffen. Ein Pflegebeauftragter ähnlich wie der bewährte Wehrbeauftragte könnte wirksame Kontroll- und Beschwerdeinstanz sein.
zu 4. Sicherheit im öffentlichen Verkehrsraum
Auch der ältere Mensch soll sich als Verkehrsteilnehmer sicher fühlen. Fußgängerüberwege, altersgerechte Schaltzeiten von Ampeln sowie die Trennung von Fuß- und Radwegen verringern Gefährdungen. Eine erhöhte Polizeipräsenz in der Öffentlichkeit, in Verkehrsmitteln wie Bussen und Bahnen und auf Bahnhöfen soll das Sicherheitsgefühl stärken. Videoüberwachung von besonderen Orten und Plätzen sowie ausreichende Straßenbeleuchtung können kriminellen Übergriffen vorbeugen.
zu 5. Sicherheit im häuslichen Bereich
Den Gefahren des Alltags im häuslichen Bereich muss mit entsprechenden technischen Einrichtungen begegnet werden. Hierzu gehören u.a. Sicherheitsschlösser an Fenstern und Türen, Rauchmelder, ggf. Nottelefone bzw. seniorengerechte Mobiltelefone. Haupt- oder automatische Schalter an Herd und Kochplatte sollen helfen, Schäden und Gefährdungen zu vermeiden. Zu achten ist auch auf zielgruppengerechte Ausstattung von sanitären Einrichtungen.
Aufgabe der Kommunen ist es, bei der Stadtplanung auch auf die Bedürfnisse der älteren Generation zu achten. Bei der Gestaltung des Wohnumfeldes muss für Erreichbarkeit z.B. des Stadtbusses, von Arzt und Apotheke, von Einkaufsmöglichkeiten und ähnlich gesorgt und so die Anbindung an das soziale Leben sichergestellt werden.
Sich sicher fühlen soll das Gefühl von Geborgenheit vermitteln.