Monatstreffen als Märchenstunde bei der Senioren-Union Salzgitter

Zu Gast bei der Senioren-Union war die Märchen-erzählerin Ingrid Jesussek, die über 1.000 Märchen aus aller Welt kennt, die sie frei vortragen kann. Im Gepäck hatte sie bekannte und unbekannte Märchen.

Märchenerzählen ist als Immaterielles Kulturerbe in Deutschland anerkannt und von der deutschen UNESCO-Kommission 2016 in die Liste des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen worden.
Der Vorsitzende Hans Verstegen bedankt sich bei Ingrid Jesussek
Obwohl die Musterhandlungen in vielen Märchen gleich sind, werden sie immer unterschiedlich dargestellt und sind trotzdem jedes Mal spannend. Erzählt wurden die Märchen vom Dummling (Die goldene Gans) oder das russische Märchen von Himmel und Hölle, die sich ein Pastor ansehen wollte, Der Teufel mit den drei goldenen Haaren und Der Arme und der Reiche. Die Zuhörer lauschten den spannenden Erzählungen und machten die passenden Geräusche.


ngrid Jesussek erzählt das Märchen Der Teufel mit den drei goldenen Haaren

In Salzgitter darf natürlich kein Salzmärchen fehlen, das war das Märchen Der arme und der reiche Bruder. Da der arme Bruder Weihnachten nichts zu essen hatte, bat er seinen reichen Bruder um Lebensmittel. Der gab ihm einen großen Schinken und sagte: „Fahr zur Hölle damit!“. Der arme Bruder nahm es wörtlich und ging in die Hölle. Dort angekommen, tauschte er den Schinken gegen eine Mühle ein. Die Mühle konnte nützliche und wertvolle Dingen mahlen. Sie wurde getauscht, verkauft usw. Zuletzt landete sie bei einem Kapitän, der mit seinem Schiff Salz fuhr. Er ließ von der Mühle Salz mahlen. Mitten auf dem Meer hatte die Mühle so viel Salz gemahlen, dass das Schiff unterging. Da die Mühle auf dem Meeresgrund weitermahlte, sind die Meere heute noch mit Salzwasser gefüllt.


Heinrich Oelmann mit einem Märchen aus Flachstöckheim

Zu allen Märchen hatte Ingrid Jesussek die passenden Requisiten dabei. Während des Monatstreffens fielen die ersten Schneeflocken, so dass es das Märchen von Frau Holle in Natura noch dazugab.
Der stellvertretende Ortsbürgermeister Heinrich Oelmann erzählte spontan ein Märchen aus Salzgitter-Flachstöckheim. Dort hatte eine alte Frau drei Wünsche frei. Sie wünschte sich ihre Jugend zurück, ein wunderschönes Schloss und dass ihr alter Kater ein junger Prinz sein sollte. Die Wünsche wurde ihr erfüllt. Der junge Prinz konnte sich allerdings die Bemerkung: „Schade, dass du vor drei Jahren mit mir beim Tierarzt warst!“, nicht verkneifen.

Im Januar war mit der Märchenstunde ein bisher noch nie bearbeitetes Thema auf der Tageordnung, das den Teilnehmern außerordentlich gut gefallen hat. Die Erzählungen haben spontan zu Beifall geführt und zum Mitmachen angeregt.