Berlin, 30.06.2023

 

 

Risikofaktoren: Einsamkeit und Isolation

Die Senioren-Union der CDU fordert eine intensive Bekämpfung der zunehmenden Alterseinsamkeit. Eine internationale Studie belegt, dass mit einem Mangel an sozialen Kontakten ein um 32 Prozent höheres Krankheits- und Sterberisiko von Menschen einhergeht. Bei diesen Menschen führt eine verstärkte Ausschüttung des Stresshormons Cortisol zu mehr Krebs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Wenn das so ist, dann müssen wir als Senioren-Union für eine stärkere Einbeziehung der Älteren in das Gemeinschaftsleben sorgen, sagt der Bundesvorsitzende Prof. Dr. Otto Wulff in Berlin. So sollten in Kommunen mehr Seniorentreffs, Mehrgenerationenhäuser sowie zusätzliche kulturelle und sportliche Angebote für Senioren geschaffen werden. „Wir brauchen ein lebendiges Miteinander der Generationen, damit unsere älteren Bürger gesund bleiben“, so Wulff. Nur auf diesem Weg könne das gesellschaftliche Problem der Vereinsamung im Alter wirkungsvoll bekämpft werden.

HINTERGRUND: Eine internationale Studie der chinesischen Harbin Medical University mit 2,2 Millionen Teilnehmern hatte ein um 32 Prozent höheres Krankheits- und Sterberisiko von Menschen mit einem Mangel an sozialen Kontakten ergeben. Bei diesen Menschen führt eine verstärkte Ausschüttung des Stresshormons Cortisol zu mehr Krebs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
 


Ältere Menschen vor Hitze schützen
Alle Kommunen brauchen einen Hitzeaktionsplan

Zum bundesweiten Hitzeaktionstag am 14. Juni 2023 rief die BAGSO – Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen dazu auf, ältere Menschen besser vor Hitze zu schützen. Mit dem fortschreitenden Klimawandel nimmt die Hitzebelastung in Deutschland seit Jahren zu. Sie stellt ein Gesundheitsrisiko für alle dar. Zu den besonders Gefährdeten zählen vor allem ältere und pflegebedürftige Menschen. Die BAGSO appelliert an alle Kommunen, Hitzeaktionspläne zu erstellen und umzusetzen, um negativen gesundheitlichen Folgen vorzubeugen.

Hitzeaktionspläne sollten sowohl Sofortmaßnahmen bei Hitze als auch langfristige vorsorgende Maßnahmen umfassen und einen besonderen Fokus auf Risikogruppen legen, empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Im Jahr 2020 beschloss die Gesundheitsministerkonferenz, dass bis 2025 Hitzeaktionspläne vorrangig in den Kommunen erarbeitet werden sollen. Bislang wurde dies jedoch nur in wenigen Bundesländern und Kommunen umgesetzt. Das zeigt eine kürzlich veröffentlichte Studie der Hochschule Fulda im Auftrag des Umweltbundesamtes. Zudem sind die Pläne sehr unterschiedlich. So sind neben öffentlicher Kommunikation häufig kaum Akutmaßnahmen vorgesehen, die besonders gefährdete Gruppen berücksichtigen, z.B. durch aufsuchende Hilfen.

Für den Hitzeschutz von älteren Menschen mit Pflege- und Unterstützungsbedarf haben aus Sicht der BAGSO vor allem verhältnispräventive Maßnahmen eine große Bedeutung. Sie setzen in der Umwelt der Menschen an, z. B. über eine klimaangepasste Gebäude- und Freiraumplanung. Denn Pflegebedürftige können nur eingeschränkt Einfluss auf ihr eigenes Verhalten nehmen. Bei akuter Hitze sind sie häufig auf die Hilfe anderer angewiesen, z.B. zur Flüssigkeitszunahme oder dem Kleidungswechsel. Gleichzeitig kann sich der Körper im Alter nicht mehr so leicht an hohe Temperaturen anpassen, vor allem wenn zusätzlich chronische Erkrankungen bestehen. Auch nimmt das Durstgefühl ab.
 


Übrigens
 

 
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Zunehmenden Medikamentenmangel beseitigen - Ursachen bekämpfen, Gefahren abwenden und kurzfristige Abhilfe schaffen

 

Das Thema beschäftigt uns in der Senioren-Union als einer der Schwerpunkte in der die Politik begleitenden Arbeit und steht auch im Deutschen Bundestag auf der Tagesordnung.
Im Folgenden dazu eine Zusammenfassung der Positionen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion vorstellen:

  1. Die Hilferufe von Ärzten, Apothekern, Patienten und Eltern über fehlende Medikamente werden immer lauter. Es fehlt an Fiebersäften, Antibiotika, Insulin und Krebsmedikamenten. Die Lieferengpässe verschärfen sich weiter, die Versorgungslage verschlechtert sich. Dies ist auch einer der Gründe für den bundesweiten Apothekenstreik.

  2. Seit Mitte des vergangenen Jahres warnen wir vor Versorgungsengpässen und dem unhaltbaren Missstand fehlender Medikamente. Hierzu hatten wir einen umfangreichen Antrag in den Deutschen Bundestag eingebracht. Wir haben die Bundesregierung unter anderem aufgefordert, unverzüglich einen Beschaffungsgipfel einzuberufen, alternative Beschaffungsmöglichkeiten zu eröffnen, sich für eine effektivere Beschaffung von Arzneimitteln auf europäischer Ebene – auch mit dem Ziel einer Rückverlagerung der Produktion – einzusetzen. Auch soll ein Frühwarnsystem etabliert werden. Passiert ist seitdem außer vielen Ankündigungen von Bundesgesundheitsminister Lauterbach nichts Wesentliches. Das muss sich ändern. Daher thematisieren wir die für die Betroffenen schwer erträgliche Situation neuerlich im Bundestag. In der Debatte werden wir die Regierung auffordern, endlich zu handeln und die Ursachen des zunehmenden Medikamentenmangels wirksam zu bekämpfen, die damit einhergehenden Gefahren abzuwenden und kurzfristige Abhilfe zu schaffen. Aussitzen darf für die Bundesregierung keine Option sein.

  3. Dass in Deutschland wichtige Medikamente nicht verfügbar sind, ist für alle Betroffenen ein unhaltbarer Zustand.
    Statt Sofortmaßnahmen zu ergreifen, beschränkt sich die Ampel auf die Ankündigung von Maßnahmen, die den Mangel bestenfalls langfristig beheben. Das wird der schwer erträglichen akuten Lage nicht gerecht. Stattdessen müssen jetzt alle Kräfte gebündelt und die Medikamentenbeschaffung verbessert werden. Zusätzlich braucht es ein nationales Frühwarnsystem, um auf künftige Lieferengpässe bei versorgungsrelevanten Arzneimitteln rechtzeitig reagieren zu können.

Die Senioren-Union widmet sich seit Jahren diesem Thema und hat dies immer wieder zur Sprache gebracht. Unter anderem in unserem Mitgliedermagazin „alt&jung“ 3/2022 (Link dazu hier)
 


Kleines Haus ganz groß

Für Senioren liegen Minihäuser voll im Trend. Weil das alte Haus im Alter oft zu groß, zu teuer und zu lästig in Unterhaltung und Reinigung wird, üben „Tiny-Häuser“ (winzig) mit gerade 50 Quadratmetern Wohnfläche auf viele Ältere einen besonderen Reiz aus. Mit Quadratmeterpreisen von 1500 bis rund 2000 Euro (und mehr) sind die Winzlinge deutlich günstiger als herkömmliche Häuser und meist ökologischer, weil sie in der Regel mit Solarzellen, Bio-Toiletten und Regenwasser-Auffanganlagen ausgestattet sind. Wer die Tiny-Häuser allerdings nicht nur als Ferienwohnung, sondern als Hauptwohnsitz nutzen will, braucht eine Baugenehmigung und einen Anschluss an die öffentliche Ver- und Entsorgung. Viele Gemeinden schaffen aber inzwischen wegen der hohen Nachfrage ein spezielles Bauplanungsrecht für Minihäuser.
 
Jeder zweite Käufer eines Tiny-Hauses ist älter als 56 Jahre alt. Was für den Landwirt früher das Altenteil war, das ist heute für viele Familien das Minihaus für die Eltern auf dem Familiengrundstück. Ein Vorteil: Wechseln die Senioren später ins Altenheim, kann man das kleine Gebäude leicht verkaufen - manche Tiny-Häuser sind zudem mobil und stehen auf Rädern. Wer sich für die Minihäuser im Alter interessiert, muss aber einige grundlegende Dinge beachten. Das kleine Haus sollte auf einer Ebene barrierefrei sein, es muss ausreichend Platz zum Wenden für Rollstuhl und Rollator sowie breite Türen und einen flachen Einstieg in die Dusche aufweisen.
 
Wenn ich unsicher bin, ob ich im Alter minimalistisch auf wenig Platz leben kann, sollte ich mich zunächst für ein Wochenende oder einen Urlaub in eine Tiny-Anlage einmieten. Einen Pluspunkt haben die Minihäuser gegenüber großen Eigenheimen in jedem Fall: Weniger Eigentum auf weniger Platz bedeutet meist weniger Sorgen bei Kosten und Aufwand. Angesichts steigender Energiepreise sicher nicht so schlecht.
 
Im sauerländischen Schalksmühle gehen Investoren eines Tiny-Haus-Dorfes einen anderen Weg. Für 760 Euro im Monat können Senioren ab August eines von acht Holz-Minihäusern mieten und auch die Dienstleistungen des benachbarten Seniorenparks Reeswinkel nutzen. Die Mieter leben selbstbestimmt - können aber auf Wunsch Essens-Service, Putzdienst, Wäscherei, Sanitätshaus und Ergotherapie-Praxis gegen Bezahlung in Anspruch nehmen. Über einen Lautsprecher im Minihaus wird sogar zu Gottesdiensten und Grillfesten im Seniorenpark eingeladen.

Wilfried Goebels

Einen Bericht über diese Wohnform finden Sie in unserem Mitgliedermagazin „alt&jung“ hier
 


 

Für Sie gelesen
 
Zucker ist nicht böse
 
Süßer Genuss ist verführerisch, die lauernden Gefahren sind aber nicht zu unterschätzen. Alle Zuckerarten generell zu verteufeln ist jedoch ebenso falsch, wie komplett auf sie zu verzichten.
Reinhild Berger entführt Sie in diesem kurzweiligen „Fachbuch mini" auf eine spannende Reise durch das Labyrinth der Zucker, Zuckeraustausch- und Süßstoffe und geht hierbei vielen Fragen auf den Grund: Wie viel ist zu viel? Welche Alternativen gibt es, und welche sind sinnvoll? Wie finde ich mich in der trügerischen Vielfalt der Supermärkte zurecht? Wie lese ich Lebensmittelverpackungen richtig? Welches Wissen benötige ich, um gegen irreführende Werbeaussagen gewappnet zu sein?
  • Lernen Sie die Unterschiede zwischen den zahlreichen Zuckerarten kennen.
  • Lesen Sie, wo Gefahren liegen und welche Zucker uns gut tun und in welcher Menge.
  • Verstehen Sie, wie Nährwertangaben zu interpretieren sind – und dass „ohne Zuckerzusatz" nicht „zuckerfrei" bedeutet.
 
ISBN978-3-8047-4230-7
Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart
Kartoniert 148 Seiten
19,80 €
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Reinhild Berger, Studium der Pharmazie in Frankfurt am Main. Tätigkeit als Apothekerin in öffentlichen Apotheken. Von 1986 bis 2013 hauptberuflich im Deutschen Apotheker Verlag. Stellvertretende Chefredakteurin der Deutschen Apotheker Zeitung (DAZ) bis 1999, Herausgeberin und Chefredakteurin der PTAheute von 1987 bis 2011. Von 1987-2017. Autorin zahlreicher pharmazeutischer Fachbeiträge. Seit 2013 im beruflichen Ruhestand. Mitglied im Landesvorstand der Senioren-Union Baden-Württemberg.

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Deutsche Bahn:

Mehr Pünktlichkeit und besserer Service
 

Zugausfälle, Verspätungen, Servicemängel – die Bahn befindet sich in der Krise.  Das Schienensystem ist notorisch überlastet. Zwar hat die Bahn Milliarden Euro vom Eigentümer, dem Bund, erhalten. Allerdings hat sie das Geld nicht in ausreichendem Maße in den Aus-, Um- oder Neubau von Schienen investiert. Verbesserungen in großem Stil wären nötig, doch die Ampel-Koalition plant nur ein Reförmchen.
Die CDU/CSU-Fraktion hingegen fordert eine „Kurskorrektur“. 
 
(Quelle: Unsplash)

In einem Antrag an den Bundestag plädiert sie dafür, die Infrastruktur der Bahn vom Betrieb zu trennen. Um wirtschaftlicher zu werden, soll die Bahn ihre 700 Tochtergesellschaften abstoßen. Das gilt jedoch nicht für das wichtige, international tätige Transportunternehmen DB Schenker. Zudem soll mehr Güterverkehr auf die Schiene verlagert werden. Nicht zuletzt dringt die CDU/CSU darauf, die Schiene zügig zu digitalisieren. „Die Ampel sollte sich einen Ruck geben und unseren Vorschlägen folgen“, verlangte Fraktionsvize Ulrich Lange. Der verkehrspolitische Sprecher Thomas Bareiß mahnte auch die notwendigen Mittel für die Sanierung des Schienennetzes an.
 


Zu guter Letzt…….
 

Bitte nicht wundern, wenn Sie demnächst Schreiben ohne die gewohnte Anrede „Sehr geehrte Frau..“ bzw. „Sehr geehrter Herr“ erreichen. Nach neuerdings geltendem Persönlichkeitsrecht haben Personen ein Recht darauf, nicht zwischen „Frau“ und „Herr“ als Anrede entscheiden zu müssen. So werden Sie ggf. demnächst Schreiben auch von der Senioren-Union oder CDU bekommen, wo in Kurzform die Anrede z.B. „Sehr geehrte Emilia Schmitz“ oder „Sehr geehrter Karl Huber“ lautet.
Auch unsere Mitgliedsanträge in den Vereinigungen aller Ebenen müssen entsprechend geändert werden.
Warum machen wir das alles mit? Die Nichtumsetzung ist lt. aktueller Rechtsprechung abmahnfähig

Claus Bernhold